Generationennetzwerk - März

März

« Zurück zur Plakateübersicht

Interview mit Sr. Flower Pulloppilly, Ordensschwester

1. In welcher Weise sind Sie engagiert und für andere hier in St. Jobst / Erlenstegen erlebbar? – bzw. waren Sie, da Sie Ende März 2011 in den Ruhestand verabschiedet werden und in Ihr Mutterhaus nach Südindien zurückkehren
Ich bin seit 1967 Schwester der indischen Ordensgemeinschaft mit dem Namen „Congregation of mother of Carmel (CMC)“. Ich habe die Ausbildung zur Krankenschwester absolviert und wurde anschließend von meinem Orden gefragt, welche Art von Einsatz ich mir gut vorstellen könne. Ich wollte nach außen gehen und etwas für andere tun – z.B. in ein Missionsgebiet in Indien oder Afrika. Zu dieser Zeit – Ende der 70er Jahre - wurde hier vom Caritas-Verband Nürnberg der Bedarf nach Pflegepersonal laut. Meine Ordensgemeinschaft hat mich daraufhin angefragt, ob ich mir das vorstellen könne. Ohne zu zögern gab ich mein Einverständnis - ohne zu wissen, was auf mich zukommen wird. Nunmehr bin ich seit über 30 Jahren in Nürnberg, davon 29 Jahre im Caritas Senioren- und Pflegeheim Stift St. Benedikt. Zunächst war ich als Wohnbereichsleitung tätig und seit 1994 bin ich als Einrichtungsleitung für die Belange des Hauses verantwortlich. Darüber hinaus engagiere ich  mich ehrenamtlich im Bereich Sterbebegleitung (für die Bewohner von St. Benedikt), als Besuchsdienst bei Krankenhausaufenthalten unserer Bewohner sowie diverse Mesnertätigkeiten in der Filialkirche St. Benedikt.

2. Was machen Sie gerne, was macht Ihnen Spaß? Was gelingt Ihnen und schätzen Sie?
Ich organisiere sehr gerne – egal, ob es sich dabei um eine Feierlichkeit oder Renovierungsarbeiten handelt.
Obwohl ich seit der Tätigkeit als Einrichtungsleitung nicht mehr direkt pflegerisch arbeite, kann ich dennoch immer wieder den Pflegekräften eine gute Anregung geben.
Außerdem muss ich sagen:  Ich arbeite insgesamt sehr gerne! Seit meiner Jugend habe ich die Motivation, mich für andere einzusetzen. Dies war sicher ein ausschlaggebender Beweggrund für mich, der Ordensgemeinschaft beizutreten.
Und: Ich schätze die systematische Vorgehensweise und die Gründlichkeit, mit der in Deutschland aufgrund der hier vorherrschenden Mentalität vorgegangen wird.

3. Wie erleben Sie die Nachbarschaft und das Miteinander in unserem Stadtteil?
Wir Schwestern sind durch die jahrelange Tätigkeit hier im Stadtteil bei den Nachbarn bekannt. Ich werde immer wieder von Bürgern angesprochen – sicherlich auch aufgrund der Ordenskleidung und der indischen Herkunft – und es ergeben sich daraus oft sehr interessante Gespräche.
Ich habe den Eindruck und weiß aus Gesprächen, dass in den Häusern der direkten Umgebung zum Stift St. Benedikt insgesamt gute nachbarschaftliche Beziehungen existieren und Nachbarn füreinander einkaufen, wenn es erforderlich ist. Außerdem kommen viele der jetzigen Stift-Bewohner aus diesem Stadtteil und werden auch hier im Heim regelmäßigen von ehemaligen Nachbarn und Bekannten besucht. Und einige Anwohner nutzen das Angebot unseres offenen Mittagstisches.